(gießen, den 31. januar 2011/teil zwo) Noch was. Unlängst elektronische Post aus dem Wohnort erhalten. Man will sich jetzt um die Künstler vor Ort kümmereien. Also wohl auch um mich. Man legt mir einen Kulturentwicklungsplan für Gießen ans internettige Herz. Anhang ein Fragebogen. Und hehre begleitende Worte. Mit Freuden zitiere ich: „Liebe Kulturakteurinnen und – akteure. Wir bauen auf! Entwicklung eines Kulturprofils und die Erarbeitung eines kulturellen Leitbildes. ICG culturplan mit der fachlichen, externen Begleitung des Prozesses beauftragt. Kulturplanung als transparenten und offenen Beteiligungsprozess gestalten.
Alle Kulturakteurinnen und - akteure sind aufgerufen, sich an der Befragung zur Bestandserhebung zu beteiligen. Netzwerk der Kulturschaffenden selbst erschaffen. Positionierung. Synergie. Nachhaltig. Bitte arbeiten Sie als Multiplikatoren.“ Pause. Einatmen. Ausatmen. Trotzdem: Magenweh. Warum tut man das der deutschen Sprache an? Und warum denkt man nicht nach, bevor man mit grinsender Hand in den Textbausteinkasten greift? Auweia. Das dachte ich. Dann? Ei gugge da! Noch ein Anhang. Die üblichen Powerpointbalken und prophetischen Tabellen. Eine der Tabellen zierte ein dicker Stern. Anklicken!
„Nicht vergessen: Kommunalwahlen in Gießen März 2011.“ Und ich mußte daran denken, wie seit Jahren die Subventionen der Theater und Opern und Ballettruppen konsequent zusammengestrichen werden. Andererseits: schon toll, wenn ein Präsident Klavier spielen
kann und auch noch singt. Sind wir nicht alle irgendwo Künstler?