AKTUELLES

(gießen, den 31. januar 2011) Zwischenstopp. Koffer umpacken. Rödeln. Privatleben. Bier trinken. Vierunddreißig Vorstellungen in zweiundvierzig Tagen abgearbeitet. Verflucht anstrengend. Das Positive: wir haben es geschafft eine staksige und uninspirierte Premiere Stück für Stück zu einer atmenden und kraftvollen Vorstellungsserie zu entwickeln. Die Zuschauer haben es uns gedankt und uns sehr, sehr zahlreich beehrt. Keine schlechte Zeit also in Freiburg, auch dank der sehr angenehmen Unterkunft. Dank von hier also noch mal an meine Gastfamilie. Ab Mittwoch dann Kiel. Ich freue mich auf den Wind und die Fischbrötchen.



(freiburg, den 31. dezember 2010)
Ein Fazit des fast - heute noch zwei Vorstellungen - abgelaufenen Jahres? It takes two 2 tango? Es begann etwas zäh und kurios. "Hier befindet sich überall Vergangenheit im Raum!" Das ist nur ein Zitat. Anschließend wurde es anstrengend. Geplatztes und Verschobenes. Vier Monate ohne einen einzigen Cent Einkommen. Dann kam der Sommer und Thomas Müller stürmte über den Platz. Es ging bergauf. Schnell und unerwartet positiv. Das Wichtigste aber: es war immer jemand da, der ein liebevolles Auge auf mich und all meine Versuche geworfen hat. Siehe obiges Foto. Dafür kann man gar nicht genug danken. Das Fazit also? It takes 2 to tango! Allen die hier vorbeischauen wünsche ich ein gesundes und freundliches Neues Jahr!

(freiburg, den 27. dezember 2010) Ein Weihnachten geplant ( ganz so wie früher !), aber dann doch gänzlich anders. Nach vielen vielen Jahren war es mir wieder mal möglich Weihnachten in Konstanz mit der ganzen Familie zu verbringen. Eine positive Nebenwirkung meines derzeitigen Engagements in Freiburg. Jedoch als ich am 23. 12. am See aus dem Zug stieg: Smoke on the Water. Das Fatale daran: ein nicht unwesentliches Mitglied der Familie war als freiwilliger Feuerwehrmann in vorderster "Front" an den Löscharbeiten beteiligt. Wenige Meter vor seinen Füßen brach dann das ausgebrannte Haus in sich zusammen. Ihm fielen "nur" Ziegelteile auf die Schulter. Gott sei Dank. Am nächsten Tag schob Norbert schon wieder Brandwache. Bewunderswert. Was das mit Theater zu tun hat? Verantwortung übernehmen und nicht rummoppern vielleicht? Und wie sich, wenn es richtig kracht, so manches relativiert. Die wenigen Stunden, die für die eigentlichen Feierlichkeiten übrig blieben, waren dann sehr schön und friedlich.



(freiburg, den 20. dezember 2010)
"Et hätt noch immer jut jejange.", sagt der Kölner. Oder : "Et kütt, wie et kütt!" Und so spricht er sich in ausweglos erscheinenden Situationen Mut zu. Am Theater macht man das auch recht gerne, da man weiß, daß selbst am Ende der anstrengendsten Probenphase eine Premiere winkt, der Lappen aka der Vorhang hoch geht und das ganze Ding funktioniert. Irgendwie. "Revanche" hatte Premiere am letzten Freitag und das ganze Ding funktionierte. Irgendwie.

(freiburg, den 5. dezember) Der Winter kam früher als in den letzten Jahren und die Spekulationen schossen ins Kraut. Werden wir alle erfrieren und werden wir bald den Rhein bei Köln zu Fuß überqueren müssen? Wird das Publikum den Abend lieben? Also ich weiß nicht, wer sich rund um Weihnachten so etwas überhaupt anschauen will! Wird, würde, wäre, könnte, wenn und dann. Was tun? Worte lernen, sich die Arbeit des Tages merken und spielen. Der Rest ist der Blick der Auguren in die Eingeweide der Tauben. Zitiere einen Ex-Intendanten von mir: "Arbeiten, arbeiten, arbeiten!" Gerade beginnt es zu tauen. Werden wir nun alle ertrinken?