AKTUELLES

(gießen, den 16.03.2022) Tja, was wäre eine passende Überschreibung für die ersten Monate des Jahres '22? Die Turbulenzen der Langeweile? Eine lange Weile turbulent? Es benötigte jedenfalls ordentlich Zeit die intensiven Wochen in Kiel aus den Klamotten zu schütteln. Mir half perverserweise ein dummer Sturz im regennassen Wald unten am Bodensee, der für zwei Monate meinen linken Arm stilllegte. Zwei OP’s und fiese Schmerzen inbegriffen. Überlebt. Gaaanz langsam darf ich mich nun wieder meinen Gitarren nähern. Und die Arbeit am Theater? Sagen wir so: im Konstanz meiner Jugend gab es drei Trink – und Speiselokale der ortsansässigen Brauerei. Die Obere Sonne, die Untere Sonne und die Hintere Sonne. Welche der drei Sonnen in den nächsten Wochen wohl meine Pfade erhellen wird? Wir werden es hier bei Gelegenheit kundtun. Die bevorstehende Pflicht: das Beantragen der Rente.

(gießen, den 26.12.2021) Das war zwar eine Art von Parforceritt diese zwei Inszenierungen innert achteinhalb Wochen auf die Bühne zu stellen, aber beide Arbeiten waren sehr erfolgreich und bei Publikum, Presse, aber vor allem bei allen Beteiligten bestens aufgehoben. Jetzt sitze ich wieder zu Hause, kann mich gar so recht freuen, weil ich rechte Angst vor der wieder auf mich zurollenden beruflichen Leere habe. Na ja. Mir wird schon was einfallen.

(kiel, den 26.11.2021) Ich hatte gar nicht gewußt, was mir gefehlt hatte in letzter Zeit. Gestern abend war Premiere in Kiel. Viereinhalb Wochen wieder arbeiten dürfen im eigentlichen Beruf. Es geht noch. Zwei wirklich tolle Schauspielerinnen. Große Freude auf allen Seiten vor, hinter, neben und auf der Bühne. Schöne Besprechung. Montag geht es weiter. Noch ein Stück an der Förde. Dreieinhalb Wochen Probenzeit. Eigentlich der komplette Wahnsinn. Aber die Coronakohle muß bis zum Jahresende verbraucht sein. Ran an die Suppe.

(update vom 28.11.2021) Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Bei der Premiere war angetan anwesend die Schwester des Autors. Eine charmante 70 jährige - hier darf man das so sagen - Dame. Und - solche Coinzidenzien liebe ich ganz besonders - sie lebt seit knappen zwanzig Jahren in Kiel. Hatte zwei Tage vor der Premiere vom Übersetzer von unserer Premiere gehört. Und dann ploppen seit heute auf im Netz Nachrichten der kulturell tätigen und interessierten Kroaten in Deutschland. Hier und dort. Das ist sehr schön. Hatte ich noch nie. Hvala!

(gießen, den 15. oktober 2021) Packe eben den Koffer aus. Wir sind eine Woche lang in meinen Renteneintrittsgeburtstag reingewandert. In Thüringen. Und, liebe mittelhessische Bedenkenträger, wir wurden nicht verprügelt. Sehr bald nun werde ich die Koffer wieder packen und ab nach Kiel. Heute noch kam eine Mail rein mit dem Link zu unserem schön chaotischen Auftritt im Juli dieses Jahres. Empfehle die ersten zehn Minuten. Man versucht mit der etwas stressigen Situation umzugehen. Die mal so, der anders und sonst auch jeder, wie er meint. So war es nunmal dieses Jahr. Ab der Minute 11 bis zur Minute 45 der schön schräge Auftritt.

(gießen, den 24. september 2021) Das erste Mal nach knapp zwei Jahren – die Gundermann – Premiere war meine letzte Arbeit am hiesigen Theaterbau – werde ich wieder in meinem Hauptberuf als Regisseur arbeiten dürfen. Mucke machen ist schön, aber da bleibe ich letztlich doch bekennender Amateur. Zwei Regiearbeiten oben an der Förde also von bald bis Weihnachten. Endlich wieder Meer und mal länger absteigen von mittelhessischen Karussellen. Ob es noch geht? Die Vorbereitungen fallen mir dieser Tage sehr schwer. Die Selbstverständlichkeiten alter Tage scheinen perdu. Und nichts ist mir unangenehmer als ständige Wiederbekäung meiner selbst. Vermeiden lässt es sich dennoch schwer. Der Vorbereitungsausflug dieser Tage gen Kiel war erfreulich. Nun denn!