KRITIKEN

GERMANIA TOD IN BERLIN

„Wenn der kroatische SS-Mann (kurzzeitig hüllenlos: Christian Lugerth) im Schatten des Kannibalismus in Stalingrad ins ostpreußische Schloß kommt, und von den Gräfinnen (Petra Soltau, Carolin Weber, Irina Ries) gebeten wird, sie zu ermorden und in der Heimat später seine ganze Familie hinschlachtet, wird einem die Barbarei der Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. (..) Regisseur Schein schafft ein durchaus berührendes, fast ideologiefreies Theatererlebnis. Teilweise mucksmäuschenstill ist es bei der Premiere."   (www.ausgehzwang.de)

„Und Schein fügt aus dem Nachfolge-Stück „Germania 3 – Gespenster am toten Mann“ unter anderem die unter die Haut gehende Szene „Gastarbeiter“ hinzu, in der drei Offizierswitwen unterschiedlichen Alters (vorzüglich charakterisiert von Peter Soltau, Carolin Weber und Irina Ries) auf ihrem Landgut in Ostpreußen 1945 den Einmarsch der Roten Armee erwarten. Den Russen wollen sie auf keinen Fall lebend in die Hände fallen. Da kommt ihnen ein flüchtender kroatischer SS-Mann gerade recht, der sie mit einer Axt ins Jenseits befördern soll. Christian Lugerth, der für diese Rolle alle Hüllen fallen lassen und plötzlich den rohen Bauer herauskehren muss, gibt zudem eine packende Darstellung eines kroatischen Gastarbeiters, der nach zwei Jahren aus Deutschland nach Hause kommt und seine ganze Familie umbringt.“   (Gießener Anzeiger)

DIE GROSSE ERZÃHLUNG

"Das ist alles ungemein fantasievoll, lässt Momente des italienischen Alltags auf dem mythologischen Stoff treffen und strotz vor theatralischer Erfindungsgabe. Das hat Regisseur Christian Lugerth genau erfasst und bietet eine bis ins kleinste Detail ausgefeilte Inszenierung. Mit dem Ausstatter Bernhard Niechotz fand er den richtigen Mitstreiter, der die Idylle eines Provinzbahnhofes andeutet, dahinter zwei Kleinbahnen über eine gewaltige Brücke tuckern lässt, deren Güter im witzigen Bezug zum Geschehen stehen. Die Sensation des Vormittags war Gunnar Seidel als Rico, der sich die Seele aus dem Leib spielt." (Gießener Allgemeine)

"Da ziehen zwei Schauspieler alle Register ihrer Kunst, bieten eine Stunde lang lebhaftes, einfallsreiches Jugendtheater. (...) So geschehen bei der Premiere gestern vormittag auf der TiL-Studiobühne. In der Inszenierung von Christian Lugerth ist das Stück "Die große Erzählung" des italienischen Theatermachers Bruno Stori zu sehen, und darin gelingt ein kleines Kunststück. (...) Insgesamt eine vergnügliche, kurzweilige Stunde, bei der sich so nebenbei die Geschichte der Odyssee auffrischen lässt." (Gießener Anzeiger)

"Zehn Jahre Odyssee in einer Stunde bietet "Die Große Erzählung" von Bruno Stori. In einer kurzweiligen, lebendig - witzigen Inszenierung von Christian Lugerth hatte das Stück im TiL, der Studiobühne des Stadttheaters Gießen Premiere. (...) Erzählung und Illussionsbrechung sind Bestandteil der Inszenierung. Man merkt im Stück kaum, daß das Homersche Epos fast 3000 Jahre auf dem Buckel hat, zumal Darstellung und Erzählweise unverstaubt sind. (...) Die Phantasie der Kinder wurde auf originelle Weise angeregt und das ganze Stück macht Lust darauf, noch mehr über die Sage zu erfahren." (Wetzlarer Neue Zeitung)

DER ZERBROCHENE KRUG

"Jene gesellschaftliche Institution, deren unbestechlicher Repräsentant Gerichtsrat Walter ist: mit fast britischem Understatement gibt Christian Lugerth diesen Maître du Jeu. (...) Kleist lebt – diese sehr sehenswerte Aufführung tritt den Beweis an."
(Badische Zeitung)

MÃNNER UND ANDERE IRRTÜMER

"Christian Lugerth hat die emotionale Achterbahnfahrt im Theater "Die Komödianten" inszeniert - mit Sinn für Tempo, Spielwitz und der nötigen Ironie. (...) Anke Pfletschinger laviert sich geschickt durch die Höhen und Tiefen der Geschichte und beweist viel komödiantisches Talent. (...) Sie ist heulendes Elend, Zimtzicke und Furie, sprüht Gift als hüftschwenkende Rivalin, schaut blöd drein als stotternder Cousin und dumpft als notgeiler Nachbar. Den leeren Blick auf unendlich gestellt, fläzt sie sich als ehemüder Gatte vor den imaginären Fernseher, mit verzeihendem Muttigrinsen fällt sie als gehörnte Ehefrau auf fadenscheinige Ausreden rein. Im Rollen- und Gefühlszickzack zwischen Frustration und lähmenden Entsetzen, zwischen Unsicherheit und Wut und Selbstzerfleischung findet sie ihren Rhythmus und glänzt am Ende bei ihrer unsubtilen Jagd nach dem Ersatzmann. (...) Gelungerer Auftritt." (Kieler Nachrichten)

GLÜCKLICHE TAGE

„Astrid Sacher und Frédéric Camus als Winnie und Willie überzeugten ihr Publikum am Freitag im Kulturkeller Oppenheim bei der Premiere des Theaterstücks „Glückliche Tage“ von Samuel Becketts. (…) Mit dieser Eigenproduktion unter der Regie von Christian Lugerth hat das Festspielensemble pg-gretchen ein Experiment gewagt und erstmals ein Stück aus der Sparte „absurdes Theater“ ins Programm der Festspiele gebracht. (…) Astrid Sacher, zugleich künstlerische Leiterin der Spiele, und Frédéric Camus stellen Winnie und Willie auf so eindringliche und groteskhumorvolle Weise dar, daß der Zuschauer sich ebenso davon unterhalten lassen, wie darin wieder finden kann." (Rheinhessisches Wochenblatt)

"Mit Becketts "Glücklichen Tagen" feierte jetzt im Rahmen der diesjährigen Oppenheimer Festspiele die zweite Eigenproduktion Premiere. Das karge Steingewölbe des Oppenheimer Amtsgerichtskellers bietet das passende Ambiente für Becketts bittere Liebesgeschichte von Winnie und Willie und die Grundfragen des menschlichen Daseins. Die Bühne ähnelt einer Baustelle mit umgekippter Schubkarre, einem Haufen Backsteinen und dem Gerippe eines Baumes. (….) In der Rolle der Winnie liefert die Schauspielerin und Leiterin der Oppenheimer Festspiele, Astrid Sacher, eine wahre Glanzleistung ab."  (Mainzer Allgemeine Zeitung)