KRITIKEN
REVANCHE
"Christian Lugerth gibt den Wyke smart und souverän, ist am besten, wenn dieser zynisch und böse wird. (...) Vergnüglicher und spannender Krimiabend!" (fipps-freiburg)
"Christian Lugerths Wyke ist undurchschaubar, nicht eben symphatisch, man weiß nicht recht, ob man ihm trauen würde. Er ist ein Zyniker mit zahlreichen Ticks, der sich als Regisseur seines Hauptdarstellers Tindle sieht. Was sich aus dieser Situation ergibt, ist ein undurchsichtiges Spiel, das für die Beteiligten zahlreiche Demütigungen und verzweifelt - komische Rettungsversuche und inszenierte Possen, für den Zuschauer jedoch seine spannenden Seiten bereithält." (kulturjoker Freiburg)
THE KRAUT
"(...) Und wenn Petra Soltau ans Mikrofon tritt, trifft sie den typischen Dietrich-Ton haargenau. Ob nun als »fesche Lola« oder im Fronteinsatz vor amerikanischen Soldaten - sie macht immer eine gute Figur. Das Stück von Heidicke hat Witz. Immer dann, wenn die Dietrich über Kolleginnen lästert, aber auch selbstironisch in den eigenen Spiegel blickt. Regisseur Christian Lugerth geizt nicht mit kongenialen Einfällen, hält die Balance zwischen sentimentalem Rückblick und der Tragik einer einsamen Frau, die sich im hohen Alter - Marlene Dietrich starb 1992 mit 90 Jahren - ihre eigene Beerdigung ausmalt. Erfüllungsgehilfe für ihren letzten großen Auftritt soll Sekretär Bernhard Hall sein, den sie als Haushälter in ihrer beengten Wohnung herumscheucht. Doch Christian Keul staubt in seinem Part nicht nur gründlich die vielen Utensilien ab, die Ausstatterin Mila von Daag als Versatzstücke der Vergangenheit angesammelt hat. Er ist es auch, der Petra Soltau bei ihren Marlene-Songs am Klavier adäquat begleitet und augenzwinkernd manch kleinen musikalischen Scherz eingebaut hat. Das begeisterte Publikum erklatscht sich bei der samstäglichen Premiere zwei Gesangszugaben, die das bestens harmonierende Duo gern erfüllte." (Gießener Allgemeine)
„Eigentlich hatte ich mir von der Vorstellung des Stadttheaters Gießen in der JVA Hünfeld nicht allzu viel versprochen. Meine eigene Bühnenerfahrung und die Vorliebe für klassische Stoffe lies mich Schlimmstes befürchten. Dabei galt meine größte Sorge dem Tageslicht im Saal. Theater muß verzaubern und im Sonnenschein wollen Träume einfach nicht gedeihen. Doch ich hatte mich kaum gesetzt, die abgeklebten Fenster wohlwollend zur Kenntnis genommen, das Bühnenbild auf mich wirken lassen und ein bißchen Theaterluft geschnuppert, da war ich mir sicher: Das wird sich lohnen. (…) Das Stück hat Witz und hohen Unterhaltungswert immer dann, wenn die Dietrich in ihren Erinnerungen schwelgt, wenn sie mit dem Kulturbetrieb und der Mittelmäßigkeit der Nazis abrechnet. (…) Vielmehr lobt sie all die emigrierten Regisseure, Drehbuchautoren und Darsteller, die vor dem Rassenwahn der Nazis aus Deutschland fliehen mußten. Doch ist dies Lob gleichzeitig mit einer bitteren Abrechnung Hollywoods verbunden: „Was wäre Hollywood ohne all die jüdischen Emigranten? Es wäre Cowboy – Land!“. (…) Improvisationstalent beweist die Soltau wenn sie das Publikum, das nur aus Männern besteht, wie einst die Dietrich die GIs an der Front, direkt mit „hey boys“ anspielt. Als sie von all ihren Liebhabern und –innen schwärmt geht ein Raunen durch den Saal. Und ähnlich wie die ausgehungerten Frontsoldaten, tobt der Saal, wenn sie, wie einst die fesche Lola im „Blauen Engel“ Bein und Strapse zeigt! (…) An dieser Stelle dankt die Redaktion im Namen aller Zuschauer für die fantastische Vorstellung, die uns die Tristesse und Monotonie des Knast – Alltags für kurze Zeit vergessen lies. (…) So sehr die Veranstaltung mich verzaubert hat, so sehr wurde mir nach diesem „Blick über die Mauer“ meine Gefangenschaft bewußt. Das schmerzt, gibt aber gleichzeitig auch Hoffnung für die Freiheit. Hoffnung und Lust auf Teilhabe am kulturellen Leben.“ (Einblick – Gefangenenzeitung der JVA Hünfeld / verfaßt von ca. Danke dafür!)
GERMANIA TOD IN BERLIN
„Wenn der kroatische SS-Mann (kurzzeitig hüllenlos: Christian Lugerth) im Schatten des Kannibalismus in Stalingrad ins ostpreußische Schloß kommt, und von den Gräfinnen (Petra Soltau, Carolin Weber, Irina Ries) gebeten wird, sie zu ermorden und in der Heimat später seine ganze Familie hinschlachtet, wird einem die Barbarei der Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. (..) Regisseur Schein schafft ein durchaus berührendes, fast ideologiefreies Theatererlebnis. Teilweise mucksmäuschenstill ist es bei der Premiere." (www.ausgehzwang.de)
„Und Schein fügt aus dem Nachfolge-Stück „Germania 3 – Gespenster am toten Mann“ unter anderem die unter die Haut gehende Szene „Gastarbeiter“ hinzu, in der drei Offizierswitwen unterschiedlichen Alters (vorzüglich charakterisiert von Peter Soltau, Carolin Weber und Irina Ries) auf ihrem Landgut in Ostpreußen 1945 den Einmarsch der Roten Armee erwarten. Den Russen wollen sie auf keinen Fall lebend in die Hände fallen. Da kommt ihnen ein flüchtender kroatischer SS-Mann gerade recht, der sie mit einer Axt ins Jenseits befördern soll. Christian Lugerth, der für diese Rolle alle Hüllen fallen lassen und plötzlich den rohen Bauer herauskehren muss, gibt zudem eine packende Darstellung eines kroatischen Gastarbeiters, der nach zwei Jahren aus Deutschland nach Hause kommt und seine ganze Familie umbringt.“ (Gießener Anzeiger)
DIE GROSSE ERZÃHLUNG
"Da ziehen zwei Schauspieler alle Register ihrer Kunst, bieten eine Stunde lang lebhaftes, einfallsreiches Jugendtheater. (...) So geschehen bei der Premiere gestern vormittag auf der TiL-Studiobühne. In der Inszenierung von Christian Lugerth ist das Stück "Die große Erzählung" des italienischen Theatermachers Bruno Stori zu sehen, und darin gelingt ein kleines Kunststück. (...) Insgesamt eine vergnügliche, kurzweilige Stunde, bei der sich so nebenbei die Geschichte der Odyssee auffrischen lässt." (Gießener Anzeiger)
"Zehn Jahre Odyssee in einer Stunde bietet "Die Große Erzählung" von Bruno Stori. In einer kurzweiligen, lebendig - witzigen Inszenierung von Christian Lugerth hatte das Stück im TiL, der Studiobühne des Stadttheaters Gießen Premiere. (...) Erzählung und Illussionsbrechung sind Bestandteil der Inszenierung. Man merkt im Stück kaum, daß das Homersche Epos fast 3000 Jahre auf dem Buckel hat, zumal Darstellung und Erzählweise unverstaubt sind. (...) Die Phantasie der Kinder wurde auf originelle Weise angeregt und das ganze Stück macht Lust darauf, noch mehr über die Sage zu erfahren." (Wetzlarer Neue Zeitung)
DER ZERBROCHENE KRUG
"Jene gesellschaftliche Institution, deren unbestechlicher Repräsentant Gerichtsrat Walter ist: mit fast britischem Understatement gibt Christian Lugerth diesen Maître du Jeu. (...) Kleist lebt – diese sehr sehenswerte Aufführung tritt den Beweis an."
(Badische Zeitung)