KRITIKEN
LAMETTA
"(...) Vom Autor Fitzgerald Kusz wurde das Stück ursprünglich auf fränkisch geschrieben – Regisseur Christian Lugerth, gebürtiger Konstanzer, geht in seiner Inszenierung einen Schritt weiter und lässt badisch auf schwäbisch, thüringisch und schweizerdeutsch treffen – eine Patchworkfamilie also auch im lokalen Sinne. Die Familie, der wir da beim Schmoren in der Weihnachtshölle zugucken, ist zweifellos eine Konstanzer Familie – Christian Lugerth färbte das Stück mit humoristischem Lokalkolorit.
Auf der Bühne wird die Wohnung zerstört (Ausstattung: Katharina Schirmer), geprügelt, geblutet, geheult und fremd-geküsst. Mitfeiern möchte man da nicht. Mitlachen schon – die herrlich-absurde Situationskomik begeistert auch das Konstanzer Publikum.
Wenn sich die Figuren zu sehr in ihren Streitereien verlieren, bringt Stephan Gansewig in seiner grandiosen Doppelrolle als Gitarre spielender Weihnachtsengel das Fest wieder auf Kurs: „Wann gibt es eigentlich Bescherung?“. Sein Gitarrenspiel, im anrührend-ironischen Zusammenspiel mit den Ensemblemitgliedern, lässt die Weihnachtsstimmung gleichsam entstehen und entschwinden. Das Jesuskind hingegen muss derweil die gesamte Vorstellung in der Schuhschachtel fristen – denn zum Krippenaufbau kommt Hausherr Werner, charmant verkörpert von Bernhard Leute, bei all den tragisch-komischen Querelen gar nicht mehr. (...)" (Südkurier)
"(...) Die Komödie mit Tiefgang zeigt einmal mehr, warum das „Konstanzer Stadttheater zu den besten Bühnen abseits der Metropolen“ zählt, wie ‘Die Deutsche Bühne’ feststellte. Was das Ensemble da auf die viel zu kleine Bühne zaubert, was die Regie da an Einfällen produziert – das ist mehr als Slapstick-Show, mehr als Komödienstadel, das ist richtig gutes, unterhaltendes Theater. Unter erschwerten Bedingungen.
Denn erst am 23.11. kann „Lametta“ erstmals nach der Sanierung im großen Haus des Stadttheaters gezeigt werden; bis dahin müssen die Theaterleute noch Vorlieb nehmen mit Sälen und Bühnen, die keine Theatersäle und -bühnen sind – in der Altstadt, in Allmannsdorf oder eben im Zentrum für Psychiatrie Reichenau, wo die Premiere über die Bühne ging. Der Festsaal dort mit dem, pardon, Charme eines Gemeindezentrums der 50iger Jahre, mit einer Bühne, wie ich sie aus der Aula meines ehrwürdigen, auch schon 150 Jahre alten Gymnasiums kenne, mit nur nachträglich montierten Bühnenscheinwerfern, mit mieser Akustik und mangelhafter Lüftung verlangt dem Regisseur, den Bühnenbildnern und erst recht den Darstellern viel Spontanität und Flexibilität ab. Und manches Mal geht es dann auch nicht ohne Fehltritt ab, wie ein ungewollter, glücklicherweise folgenloser „Abgang“ während der Premierenaufführung zeigte.
Doch Regisseur Christian Lugerth und das Ensemble meistern solche Schwierigkeiten. Da gerät dann der Weihnachtsbaum zur spaßigen Miniatur, die Festtafel zum Ausziehtisch und der Balkon, auf dem Schwager Lutz (famos in den Tanzszenen: Ralf Beckord) ausgenüchtert wird, verschwindet nur zur Hälfte hinter dem Vorhang. Mit enormer Spielfreude – herausragend Bernhard Leute als Werner, Sparkassenleiter aus Petershausen, und Rose Kneissler, seine Mutter, die fortlaufend ihre letzten Weihnachten feiert – gelingt den Schauspielern trotz aller Widrigkeiten wahre Theateratmosphäre.
Dazu trägt ganz wesentlich Stefan Gansewig bei. Das Konstanzer Musikoriginal tritt zwar nicht – wie angekündigt – als Bob Dylan im Engelskostüm auf, schafft aber mit seinen Gitarrenklängen vermeintlich heimelige Feststimmung. Und der Regietrick mit den Dialekten funktioniert: Mal badisch, mal schwäbisch, dann auch schwyzerdütsch oder sächsisch (besonders charmant: Carolin Maiwald als Natascha mit russischem Akzent und, geradezu virtuos, Monika Kocher bei ihrem schweizerischen Solo mit Akkordeon-Begleitung) sorgen die Darsteller für heimatlichen Flair. Nicht störungsfrei, aber stets liebenswert.
Für die 150 Zuschauer im nicht ganz gefüllten Reichenauer Festsaal ein vergnüglicher Abend – kein tiefschürfendes Theatererlebnis, aber richtig gute Unterhaltung. Und das ist doch schon etwas in Zeiten, in denen „Wetten, dass…“ allüberall als TV-Spaß hoch gejubelt wird. Die Premieren-Besucher jedenfalls dankten es mit zahlreichen Lachern, häufigem Szenen- und lang anhaltendem Schlussapplaus." (seemoz)
Ach was! Loriot!
"Aus aktuellem Anlass sei noch einmal daran erinnert, wie stolz Loriot – nach eigener Aussage – gewesen war, als er auf dem Münchner Hauptbahnhof um ein Autogramm gebeten wurde, in der Annahme, er sei der einstige Bayern-Trainer Udo Lattek. Das erfuhr man 2000, als Deutschlands großer Humorist die Festansprache zum 100. Geburtstag des Fußballclubs hielt – und tut in unserem Zusammenhang eigentlich nichts zur Sache. Außer dass man sagen kann, dass das Freiburger Wallgraben-Theater im Gegensatz zum FC Bayern zu den Gewinnern des Wochenendes gehört. Mit einer – einmal mehr – dramaturgisch ebenso klugen wie geistreichen neuen Kompilation von Loriots Dramuletten und Gedichten. Lassen wir den Autor Herrn von Bülow am besten doch selbst zu Wort kommen: "Spiel ist etwas Heiteres… es soll Freude machen…" Eben.
Womit wir schon unmittelbar in einem seiner großen Sketche gelandet wären: "Skat". Die Herren Striebel und Vogel bitten einen Fremden, Herrn Moosbach, als Ersatzspieler zur Skatpartie. Nur: Viel vom Reizen scheint der nicht zu verstehen. Selbst wenn man die Dialoge schon in- und auswendig kennt – es ist richtig spannend, wie Ives Pancera, Burkhard Wein und Hans Poeschl sie aktuell in Szene setzen. Weil sie einerseits den Duktus des Originals klar erkennen lassen, sich diesem andererseits aber nicht sklavisch unterwerfen. Was einem Drahtseilakt gleichkommt. Denn wer die legendären Loriot-Abende aus dem Fernsehen kennt, hat deren Szenerie und Spielfluss vor Auge. Aber muss man das wirklich Detail für Detail imitieren?
Regisseur Christian Lugerth antwortet hierauf mit einem klaren Jein. Denn, und das zeigt der knapp zweistündige Abend unter dem Titel "Ach was! Loriot" deutlich: Die Texte wirken schon aus sich heraus. Der Abend gibt da schon früh den Takt vor. Da steht ein älterer Herr vor dem Fernsehapparat und betrachtet kritisch einen Sketch, der ihn um ein paar Jährchen jünger zeigt. Der Herr macht eine abweisende Geste, schaltet die Kiste aus, ein Loriot’sches "Ach was!" auf den Lippen. Der wirsche Tonfall indes ist nicht Loriot – er ist klar Heinz Meier. Als ob der Grandseigneur des Wallgraben-Theaters noch einmal Bilanz zöge über seine Rolle(n) in Loriots Stücken, mit zwei Worten und einer Geste, die viel mehr aussagen als lange Abhandlungen. Dem besagten Sketch, es ist der vom Lottogewinner Erwin Lindemann, gilt auch das virtuose Finale des Abends. Heinz Meier alias Lottemann, äh Lindemann, mit herrlich ostpreußischem Akzent und all den geplanten Versprechern, die, darf man das so sagen?, eine Spur rauer, eine Spur resignativer klingen als früher: Aus Erwin ist ein Estragon geworden, und vielleicht wartet der nicht auf Godot sondern auf Loriot.
Die Stringenz der Interpretation ist symptomatisch für den ganzen Abend. Da werden geschickt Nummern miteinander vernetzt, etwa wenn der wunderbar – igittigitt – affektierte Maskenbildner aus einem anderen TV-Sketch (souverän zotig: Ives Pancera) eine neue Rolle bekommt. Oder wenn die Kameraassistentin versonnen auf ein schief an der Wand hängendes Bild schielt – nein, nein, es passiert eben kein Unglück. Regine Effinger spielt die unterschiedlichen Loriot-Frauen großartig überkandidelt. Petra Hennig steht ihr als unter anderem ein Jodeldiplom anstrebende Frau Hoppenstedt in nichts nach. Hans Poeschl setzt sich mit liebenswürdiger Penetranz immer wieder vorsichtig ab von den Loriot-Vorbildern, und Burkhard Weins komödiantische Vielseitigkeit vermag selbst in der Rolle eines heulenden Hundes zu überzeugen. Ach, ja: Dass der Lyriker Loriot sich im reimenden Absurdistan der Dadaisten auch recht wohl fühlte, zeigt dieser Abend in seinen 30 Episoden auch. Dreißig – so viele? "Bitte sagen Sie jetzt nichts", hätte Meister von Bülow darauf wohl geantwortet. Ach?"
NORDOST
"Auf das Theater im Löbershof (TiL) ist der Schatten des Tschetschenienkrieges gefallen. In seiner eindringlichen Inszenierung des Schauspiels „Nordost“ von Torsten Buchstein taucht Regisseur Christian Lugerth die Studiobühne des Stadttheaters für anderthalb Stunden in eine finstere Atmosphäre, in der einem die Erinnerung an ein schreckliches Geschehen fast die Luft zum Atmen nimmt. Es sind vor allem die drei hervorragenden Schauspielerinnen Anne-Elise Minetti, Anne Berg und Ana Kerezovic, die die Aufführung in der intimen Nähe zum Publikum zu einem vor innerer Spannung knisternden Theaterabend machen, bei dem man ohne Ãœbertreibung die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören würde. Bei der Premiere am Donnerstagabend im voll besetzten Theaterstudio dankten die Zuschauer den Darstellerinnen und dem Inszenierungsduo mit lang anhaltendem Applaus. Man spürte förmlich, wie von allen allmählich die große Anspannung abfiel. (...) Mit äußerst sparsamen Mitteln bringen Christian Lugerth sowie Bühnen- und Kostümbildner Bernhard Niechotz das Drama zum Klingen. Alles konzentriert sich auf das gesprochene Wort. Ein rechtwinklig verlaufender Steg auf der schwarzen Bühne mit drei Mikrofonen und drei schwarzen Stühlen; im Hintergrund ein schwarzer Gazevorhang. Anne Berg begibt sich hin und wieder hinter diesen Vorhang, um an einem Computer fremdartige elektronische Geräusche zu erzeugen. Ein weiteres Requisit ist eine große Scheinwerferbatterie, die nur zwei, drei Mal kurz eingeschaltet wird. Anne-Elise Minetti - in der Rolle der Terroristin - richtet die hell leuchtenden Scheinwerfer ins Publikum, so als sei sie im Moskauer Musicaltheater, und ruft aus: „Da schaut ihr, jetzt seid ihr dran!“ (...) Ansonsten erzeugen die drei vorzüglichen Sprecherinnen allein durch die Sprache Hochspannung in einer von höchster Konzentration durchdrungenen Inszenierung. Da muss jedes Wort sitzen - und es sitzt. Genauso wichtig sind die Pausen, in denen für viele lange Sekunden völlige Stille herrscht. Sie bringen den Zuschauern im TiL die ungewisse, quälend lange Warterei der Menschen im Moskauer Theater beklemmend nah ins Bewusstsein. Besser kann man es nicht machen." (Gießener Anzeiger)
"Tschetschenische Rebellen stürmten 2002 das Moskauer Dubrowka während des Musicals "Nordost", nahmen 850 Geiseln, um den Abzug der russischen Armee aus Tschetschenien zu erzwingen. Daraus hat Torsten Buchsteiner ein Theaterstück gemacht, Christian Lugerth hat dies mit drei engagierten Schauspielerinnen im Theaterstudio Gießen inszeniert. (...) Auf einem Laufsteg (Bühne Bernhard Niechotz) stellen sich die drei Frauen vor, aus unterschiedlichen sozialen Milieus stammend, doch durch die Katastrophe zusammengeschweißt. Mit fremd klingenden Geräuschen, die Anne Berg dem Instrument Theremin entlockt, wird Spannung erzeugt, die aber meist durch eine enorme Konzentration in Stimme und Körper entwickelt wird. So wird der Zuschauer eingebunden in die Entwicklung der Geiselnahme und ihrer grausamen Lösung. (...) Anne-Elise Minetti, Anne Berg und Ana Kerezovic machen in ihren inneren Monologen Angst und Hoffnung schmerzhaft deutlich." (Wetzlarer Neue Zeitung)
DÃDALUS KAM NUR BIS PANAMA
Foto: Nicole Schneider / Endre Holèczy.
"Der einstige LTT-Mime Lugerth hat sein Stück. mit dem er den vergangenen Dramatikerwettbewerb am Zimmertheater gewonnen hat, eine "Farce von Gier und Verlust" untertitelt. Die Geldgier auf der einen Seite wird dem Schwindler und seiner Frau schließlich zum Verhängnis. Der Verlust bleibt wiederum in der Familie: bei den Söhnen, die recht unterschiedlich die. väterliche Leerstelle betrauern, kindlich trotzig der eine, halbstark rebellisch der andere. Und bei der Mutter, die an dem Doppelspiel zunehmend verzweifelt und zerbricht. Lugerths Sieg unter 170 Wetthewerbern bedeutete nicht nur einen Scheck über 1000 Euro, der ihm am Samstag im Zimmertheater symbolisch überreicht wurde. Es waren außerdem ein paar Alt-LTTler wie Klaus CofaIka-Adami, Hubert Harzer und Kathrin Becker gekommen, um sich das Stück des Kollegen in der siebzigminütigen Tübinger Uraufführungs-Version anzugucken. Denn das ist der vielleicht sogar wichtigere und wertvollere Teil der Theaterpreis-Vereinbarung: Dass der Autor nicht nur prämiert, sondern eben auch gespielt wird. (..) Auf der kleineren Zimmertheater-Bühne zur Neckarseite hin entdeckt Regisseur Frank Siebenschuh in Lugerths routiniert auf Bühneneffekt getrimmter Groteske die leichenblass bittere Parabel vom familiären Zerfall. Das klappt sogar. (..) Es sei "wie eine böse Karikatur", sagt die Mutter zwischendurch: So lässt sich auch Siebenschuhs lnszenierung beschreiben. Sie hat aber auch einiges vom absurden Theater, von Becketts ewigem (und immer besserem) Scheitern. Und so verspricht der Vater am Ende: "Es geht weiter. Immer weiter." Sein Vorbild im wahren Leben, der wirkliche "Kanu-Mann", der sich fünf Jahre lang verborgen hielt, um dann sechs Jahre dafür einzusitzen, bastelte im Knast übrigens Kanus. Aus Streichhölzern." (Schwäbisches Tagblatt)
"Jetzt hat das Zimmertheater »Dädalus kam nur bis Panama« auf seinen Spielplan gesetzt. Regie führt Frank Siebenschuh. Er hat eine Art Bühnen-Comic daraus gemacht. Die einzelnen Figuren sind überzeichnet. Sie bewegen sich wie zu Stummfilmzeiten über die Bühne. Dazu passt auch, dass Kulisse und Kleidung schwarz-weiß-grau sind. (..) Die ganze Familie leidet unter dem Betrug des Vaters. Der ältere Sohn wird zum Alkoholiker, der jüngere ist ein zitterndes Nervenbündel und wird endgültig zum Psycho, als sein Vater für tot erklärt werden soll. Sie wissen beide nichts vom Betrug. Die Ehefrau erträgt das Leben nur schwer, weil sie als Einzige das Lügengebilde nach außen hin aufrechterhalten muss. In das Stück hat Lugerth dann noch einige schräge Figuren eingebaut, die auf unterschiedliche Weise das schlechte Gewissen und die Zerrissenheit darstellen. Da ist einmal der Pfarrer, der auf die Sünde des Betrugs verweist. Da ist der angebliche Verehrer der Ehefrau und da ist natürlich auch der Versicherungsspion, der immer hinter Betrügern her ist. (..) Bunt wird es erst, wenn der Kommerz Einzug hält und das lustvolle Leben in Panama auf der Bühne erscheint. Dann schleppt die Mutter die bunten Einkaufstüten heran und sonnt sich im grell-orangefarbenen Bademantel. Und der »Kanu-Mann« steckt sich eine dicke Zigarre in den Mund und genießt in Hawaiihemd und Bermudashorts das Leben im fernen Panama. (..) Man braucht einige Zeit, bis man sich an die Ãœberzeichnung der Hauptfiguren gewöhnt hat. Doch dann funktioniert die Inszenierung sehr gut. Sie ist kompakt, witzig, ironisch und gekonnt schräg. (..) Die Uraufführung erhielt vom Publikum zurecht viel Beifall." (Reutlinger Generalanzeiger)
"Am Zimmertheater feierte nun der Gewinner des "Krisenzimmer"-Stückewettbewerbs Uraufführung: "Dädalus kam nur bis Panama" von Christian Lugerth als Grau-in-Grau-Kaputtnik-Kasperletheater. Es geht um Selbstüberschätzung und Größenwahn, um das Verlangen nach Geld, Glück und ein klein wenig Sonne in einer Welt, die uns eindeutig etwas schuldig geblieben ist. Die siebenköpfige "Krisenzimmer"-Jury hat Christian Lugerths Stück aus 158 Einsendungen ausgewählt, die sich mit dem Thema "Krise" auseinander setzen sollten. Und in der Tat: Bei Familie Dädalus handelt es sich um eine einzige Krise. Ihre Geschichte beruht auf einem "realen" Fall. bei dem ein Familienvater seinen eigenen Tod vortäuschte, um die Versicherungssumme zu kassieren und ein neues Lehen in Obersee zu beginnen. Auch in "Dädalus" versucht sich der Vater als seines eigenes Glückes Schmied, gibt sich nach einer Kanufahrt übers Meer verschollen und versteckt sich im Dachboden seines Hauses. Nur seine Frau ist eingeweiht, die beiden Söhne sind ahnungslos und in ihrer Trauer völlig überfordert mit der Situation. Vielleicht weil der Plan - vor allem, was das familiäre Klima anbelangt - so dermaßen schäbig ist, dass man ihn wohl nicht erzählen kann, ohne große Betroffenheit auszulösen, hat sich der Autor filr das Genre "Farce" entschieden. Und Regisseur Frank Siebenschuh legt bel der Uraufführung noch eine Schippe drauf und bringt das Ganze als eine Art Kasperletheater bei Kaputtniks auf die Bühne. (..) Insgesamt erzählt "Dädalus kam nur bis Panama" also noch einmal das altbekannte "Hochmut kommt vor dem Fall"-Drama inklusive der "Wer spielt hier wem was vor?"-Komödie. Aber immerhin auf sehr abgründige Weise." (Reutlinger Nachrichten)
"Abgesehen davon ist das Stück wirklich unterhaltsam und vom fünfköpfigen Ensemble des Zimmertheaters sehr überzeugend dargeboten. (..) Eine wahre Geschichte, die Christian Lugerth in eine stark reduzierte und doch kunstvolle Sprache verpackt hat. Das Stück ist also alles in allem eine possierliche schwarze Komödie aus dem Kleinkriminellen-Milieu. Vielleicht sogar ein Spekulationsdrama, wie es bei der Dädalus-Investment-Holding in Panama stattfinden könnte. (..)" (SWR 2)
ENTEN VARIATIONEN
"..ein Puzzle aus vielen kleinen Szenen, das Christian Lugerth jetzt auf der TiL-Studiobühne schwungvoll in Szene gesetzt hat. (...) Christian Keul hat für die musikalische Ãœberleitung der einzelnen Splitter gesorgt, die angenehm leicht wie der Text als Barmusik am Piano daherkommt. Eine kurzweilige Plauderstunde zum unangestrengten Zeitvertreib." (Gießener Allgemeine)