AKTUELLES

(freiburg, den 20. april 2012) Blicke wieder auf Freiburg von dem Balkon, von dem ich seit November 2010 immer blicke, wenn ich in Freiburg arbeite. Kalter April auch hier. Nach zwei Tagen Proben verlor ich erstmal die Stimme. Lag nicht an den Mimen oder den Probenbedingungen, sondern an einer aus Mittelhessen importierten Erkältung. Und seit ewigen Zeiten - ich kann mich kaum mehr erinnern - mußte ich krankheitshalber eine mir wirklich wichtige Geschichte absagen. Lieber Uwe, lieber Matthias: das bedauere ich. Ab Montag darf ich wieder und weiter mit "Ach was! Loriot!", meiner ersten Produktion in der drei "Vorgesetzte" mitwirken. Auf der Bühne. Wir bleiben dran. Letztes Jahr wurde der BVB Meister, als ich in Freiburg war.


(gießen, den 30. märz 2012)
Das hat gut getan, zwar nur zehn Tage, aber das hat dem Hirn und dem Rest richtig gut getan. Nach Nordzypern (einen alten Freund besuchen) und nach Istanbul (laufen, schauen, laufen, schauen). Ich hatte mir etwas Arbeit mitgenommen. Anderthalb Stunden habe ich an Konzentration geschafft. Zettel von rechts nach links gelegt. Und zurück. Muß reichen. Mustafa, dem Nachbarn des Freundes, Schäfer und vor allem Sukspieler, habe ich versprochen das nächste Mal die Gitarre mitzubringen. Es gäbe noch ein paar Lieder zu singen. Nach Ostern dann wieder mal Freiburg.


(gießen, den 3. märz 2012)
Da ist etwas entstanden. Eine Premiere, die zeigen konnte, wie hart und konzentriert wir sechs Wochen lang gearbeitet haben. Zuschauer und Presse, die dies gesehen und honoriert haben. "Besser kann man es nicht machen!", schreibt ein Journalist. Das wiederum weiß ich nicht. Aber es war auf alle Fälle eine ganz besondere Produktion. Frei nach Bob Dylan: "I will remember this! For a while!" Ich danke den mitarbeitenden Damen von "Nordost". Ihr wart ganz groß! Und sonst? Runterkommen und dann Loriot in Freiburg.

(gießen, den 27. februar 2012) Ein Zufall ist das? Eine Inszenierung ist das? Ein inszenierter Zufall ist das? Möchte Putin auf unsere Premiere aufmerksam machen? Oder lediglich die guten und so alten Feindschaften wieder reaktivieren? In Ordnung: kein Zynismus hier. Doch was sprach einst Anton Tschechov? "Keine Literatur kann in puncto Zynismus das wirkliche Leben übertreffen!" Wohl eine Tatsache. Sehr intensive und beglückende Proben - tatsächlich beglückend, auch wenn der Stoff mich bis in die Nächte hinein verfolgte und es noch tut - neigen sich dem Ende zu. Frohe Wehmut. Nach einer Kostprobe, erste Vorankündigungen. Einmal. Und nochmal.

(gießen, den 7. februar 2012) Bis vorgestern stand Konstantin - Bühnentechniker und Russe - in den Proben- oder Umbaupausen vor dem TiL und rauchte. Im T-Shirt. Gestern früh, nach der kältesten Nacht des Jahres 2012, hat er sich zum Rauchen eine Jacke übergezogen. "Heute bißchen kalt!", hat er gesagt. Und ich dachte, so ist das also mit dem Theater. Wir erzählen von Dingen, von denen wir keine Ahnung haben und wir machen es trotzdem. Und dann dachte ich noch: Frag Konstantin, was Kälte ist, wenn du frierst. Aber nicht im T-Shirt. Die Proben gehen weiter. Wohin? Erstmal da lang. Morgen?
PS: Alle Fotos von den Proben "Nordost" sandte mir zu der ehrenwerte Herr Rolf Wegst. Dafür danke ich ihm. Sehr!