AKTUELLES
(gießen, den 8. juni 2016) Vor etwa 41 bis 43 Jahren habe ich samstags regelmäßig die KVZ vor dem Hertie in Konschtanz verkauft. Meistens erfolglos. Weder agitatorische Erfolge noch Einnahmen für die Parteikasse. Lediglich Sprüche wie: "Dich hontse etz au vergesse zu vergaase?" oder "Gang doch rüber, wenns dr do it passt, Du Dreckseckel!" Einmal aber titelte das Blatt mit einem fetten Artikel über Muhammad Ali. Da hab ich - Erinnerung betrüge mich - lockere zehn bis hundertzwanzig Exemplare verkauft. Warum? Bob Dylan weiß Bescheid. “If the measure of greatness is to gladden the heart of every human being on the face of the earth, then he truly was the greatest. In every way he was the bravest, the kindest and the most excellent of men.” Deshalb dieses Lied.
(gießen, den 27. mai 2016) Wir haben es getan. Zu Ehren des 75ten des Meisters. Lahn - Dylan - Kreis. Das erste Mal mit dem neuen Line up. Von links nach rechts: Christian Keul (Keyboard und Aufsicht), der Stellvertreter (Instrumente und Verkündigung), Simone Grundhöfer (Geige und Karma), Florian Neuber (Stromgitarre und Jugend), Philipp Lampert (Bass und Malen nach Zahlen), Volker Seidler (Drums und technischer Mastermind) und leider ungeknipst Attila Hündöl (Cello und Aufsteiger). Verzeihung Kerle, aber dafür: Eins hoch! Es war voll. Es war geil. Wir waren glücklich. Und Keul und Hündöl sind Transferhämmer. Wir machen weiter. Dank dem jungen H.M. fürs Foto. Und in die nächste Spielzeit kommt langsam Bewegung. Wurde auch Zeit, grinst der Mr. Ungeduld in mir.
(gießen, den 3. mai 2016) "Ich weiß nicht, was ich sagen soll!" Stückzitat. Die Premiere in Freiburg hat stattgefunden, ich habe - entgegen meiner Gewohnheit - in der Technik fast das ganze Stück angeschaut. Natürlich geht es immer besser, aber ich war sehr zufrieden und erleichert. Und ich war in Sachen Erleichterung nicht alleine. Es folgte die kürzeste Premierenfeier aller Zeiten. Gut so. Während der Generalprobe tobte vor dem Theater das wiederaufgestiegene Freiburg! Glückwunsch! Während der Premiere donnerte ein böses Gewitter vom Himmel. Es war ein Scheißfrühjahr! Die Kritik. Jetzt bin ich wieder in Hessen. Entscheidungen stehen an. Grundsätzlicher Natur. Schieb ich erst mal ins Fach "Schaun wir mal!". Ab morgen hängt bis zum 25.5. nur Gitarre und Mundharmonika vor meinem Bauch und Hirn und wir (Wer? Später mehr?) bereiten uns in aller Würde und Verantwortung auf des Meisters 75ten vor. Und wer Rio nicht anguckt: Selber schuld. Die Verlängerung? Ungewiß.
(freiburg, den 21. april 2016) Morgen wäre Premiere gewesen. Einer meiner guten Schauspiellehrer widmete uns Schauspielschülern im Jahre 1982 anläßlich unserer ersten Aufführung am Schauspiel Köln folgendes: "An meine Spieler: Sie verwechseln das Leben mit Theater und das Theater mit dem Leben." In den letzten zwei Wochen war es mir nicht mehr möglich Leben und Abbildung desselben auf der Bühne auseinander zu halten. Auf den Proben verhandelten wir täglich die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten Tod und Verlust zu verarbeiten und die Trauer in ein erfülltes Weiterleben zu überführen. Das präsente Private bildete den Hintergrundsound. Zudem hatte ich mich entschieden Bowies letztes Album als Soundtrack zu verwenden. Too much. Gut, daß wir die Premiere verschoben haben. Vorgestern rief mich meine Liebste an: "Christian, Du bist Onkel geworden!" Wir kommen und wir gehen. Die Geschichte wird zu Ende erzählt. Dank den zwei tollen Schauspielern und bis bald.