KRITIKEN
AM SCHWARZEN SEE
"Seen sind nicht schwarz. Doch dieser hier, dessen Wellen an die Rückwand des Freiburger Wallgraben-Theaters projiziert werden, ist es. Muss es sein. Denn er birgt eine Tragödie. In Dea Lohers Stück "Am Schwarzen See" ist diese Tragödie das schwarze Loch, um das vier Figuren herumstehen, ratlos, hilflos, wütend, verzweifelt, fatalistisch. Zwei Ehepaare in den besten Jahren, wie es heißt. Johnny und Else, die es bis in die Stadt geschafft haben, Eddie und Cleo, Besitzer einer Brauerei auf dem Land am See. Da stehen sie auf der bis auf einige Stühle und zwei mit Bierkästen gestützte Tische leergeräumten Kellerbühne: Michael Schmitters standesgemäß mit Hemd und Krawatte ausgestatteter Bankfilialenchef und Regine Effingers herzkranke, aber gleichwohl herrische Gattin Else, stehen da für Sekunden wie eingefroren zwischen den Freunden von früher: Sybille Denkers pragmatisch zupackender Cleo, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, und Peter Haug-Lamersdorfers leichtmütigem Eddie, einem fürs Geschäft und die bürgerliche Besitzstandswahrung nicht zu gebrauchendem Sonnyboy.
Es wird in den folgenden 80 Minuten um den Versuch einer Vergangenheitsumkreisung gehen; von Bewältigung kann keine Rede sein, denn so etwas lässt sich nicht bewältigen. Deshalb lässt Dea Loher, Jahrgang 1964, eine der profiliertesten Gegenwartsdramatikerinnen, die Sprache ihrer Figuren immer wieder ins Stocken geraten, fast zerbröseln; sie müssen sich immer wieder zwingen, weiterzureden – weswegen der Text durchschossen ist mit den Szenenanweisungen "Schweigen" und "Pause". Der Regisseur Christian Lugerth füllt dieses Netz von Leerstellen mit dem Klicken eines Diaprojektors aus: Als ob immer wieder ein neues Erinnerungsfoto eingeschoben würde in die lastende Zeitlosigkeit, in der die vier bei ihrer Wiederbegegnung nach vier Jahren eintauchen. Und immer wieder postieren sie sich neu zu Stills, die man früher lebende Bilder nannte: die Paare, ehelich und überkreuz, die Männer, die Frauen, zu zweit, zu dritt, zu viert: Als ob sie immer neue Anläufe nähmen, das Unerklärliche doch noch in den Griff zu bekommen.
Das Unerklärliche trägt zwei Namen: Nina und Fritz, die Namen der Kinder beider Paare. Auch Nina und Fritz waren ein Paar, jung, sehr jung, verliebt, glücklich. So schien es. Doch eines Tages brachen sie die Glasplatte von Cleos und Eddies Wohnzimmertisch entzwei: Vorzeichen für einen Liebestod auf und in dem See.
Auf das Warum findet niemand der Zurückgebliebenen eine Antwort. "Das hier ist nicht schön": So lautet, ein letzter Satz, die Botschaft. Hat das ganze Gewese auf Erden überhaupt einen Sinn? Das Streben und Mühen um einen Platz an der Sonne, wenn es doch eines Tages unweigerlich dunkel wird? Das kann man schon mal fragen. Man kann sich auch fragen, wie es die verwaisten Elternpaare tun, ob man in seinem eigenen Leben alles richtig gemacht hat: Beruf, Wohnort, Partnerwahl, das ganze Programm.
Da bricht sie aus dem famosen Michael Schmitter heraus, die Sehnsucht nach einem "richtigen Fick", da verrennt sich Regine Effinger in eine sinnlos bohrende Deutung des Abschiedssatzes; da verliert sich Sibylle Denker in ein Was-wäre-gewesen-wenn – wenn sie den Mut aufgebracht hätte, ihren Mann zu verlassen, hätte sie ihrem Sohn zeigen können, wie es ist, sein Leben in die Hand zu nehmen; da verfällt Peter Haug-Lamersdorf in einen sarkastischen Vergänglichkeitsblues. Und sie machen das gut, sie machen es packend, diese Vier, die schon häufiger miteinander auf der Bühne standen. Sie erzeugen jene dichte Kammerspielatmosphäre, für die das Wallgraben-Theater bekannt ist – und eben nicht nur für Boulevard und Loriot. Man kann die Theatermacher nur ermutigen, sich weiterhin der Gegenwartsdramatik anzunehmen: Es ist eine Bereicherung für die regionale Theaterszene."
(Bettina Schulte / Badische Zeitung)Es wird in den folgenden 80 Minuten um den Versuch einer Vergangenheitsumkreisung gehen; von Bewältigung kann keine Rede sein, denn so etwas lässt sich nicht bewältigen. Deshalb lässt Dea Loher, Jahrgang 1964, eine der profiliertesten Gegenwartsdramatikerinnen, die Sprache ihrer Figuren immer wieder ins Stocken geraten, fast zerbröseln; sie müssen sich immer wieder zwingen, weiterzureden – weswegen der Text durchschossen ist mit den Szenenanweisungen "Schweigen" und "Pause". Der Regisseur Christian Lugerth füllt dieses Netz von Leerstellen mit dem Klicken eines Diaprojektors aus: Als ob immer wieder ein neues Erinnerungsfoto eingeschoben würde in die lastende Zeitlosigkeit, in der die vier bei ihrer Wiederbegegnung nach vier Jahren eintauchen. Und immer wieder postieren sie sich neu zu Stills, die man früher lebende Bilder nannte: die Paare, ehelich und überkreuz, die Männer, die Frauen, zu zweit, zu dritt, zu viert: Als ob sie immer neue Anläufe nähmen, das Unerklärliche doch noch in den Griff zu bekommen.
Das Unerklärliche trägt zwei Namen: Nina und Fritz, die Namen der Kinder beider Paare. Auch Nina und Fritz waren ein Paar, jung, sehr jung, verliebt, glücklich. So schien es. Doch eines Tages brachen sie die Glasplatte von Cleos und Eddies Wohnzimmertisch entzwei: Vorzeichen für einen Liebestod auf und in dem See.
Auf das Warum findet niemand der Zurückgebliebenen eine Antwort. "Das hier ist nicht schön": So lautet, ein letzter Satz, die Botschaft. Hat das ganze Gewese auf Erden überhaupt einen Sinn? Das Streben und Mühen um einen Platz an der Sonne, wenn es doch eines Tages unweigerlich dunkel wird? Das kann man schon mal fragen. Man kann sich auch fragen, wie es die verwaisten Elternpaare tun, ob man in seinem eigenen Leben alles richtig gemacht hat: Beruf, Wohnort, Partnerwahl, das ganze Programm.
Da bricht sie aus dem famosen Michael Schmitter heraus, die Sehnsucht nach einem "richtigen Fick", da verrennt sich Regine Effinger in eine sinnlos bohrende Deutung des Abschiedssatzes; da verliert sich Sibylle Denker in ein Was-wäre-gewesen-wenn – wenn sie den Mut aufgebracht hätte, ihren Mann zu verlassen, hätte sie ihrem Sohn zeigen können, wie es ist, sein Leben in die Hand zu nehmen; da verfällt Peter Haug-Lamersdorf in einen sarkastischen Vergänglichkeitsblues. Und sie machen das gut, sie machen es packend, diese Vier, die schon häufiger miteinander auf der Bühne standen. Sie erzeugen jene dichte Kammerspielatmosphäre, für die das Wallgraben-Theater bekannt ist – und eben nicht nur für Boulevard und Loriot. Man kann die Theatermacher nur ermutigen, sich weiterhin der Gegenwartsdramatik anzunehmen: Es ist eine Bereicherung für die regionale Theaterszene."
"(...) Nun hat sich das Freiburger Wallgrabentheater des schweren Stoffes angenommen. Und brilliert mit einem aufwühlenden Theaterabend, der lange im Gedächtnis bleiben wird. (...) Die Schauspieler dosieren die Emotionalität ihrer Figuren sehr genau. Das Drama bleibt manches Mal mitten im Satz stecken, verstummt, verstört. (...) Regisseur Christian Lugerth inszeniert den Abend atmospärisch dicht und streng analytisch. Zwischen den insgesamt 33 Szenen ertönt ein Geräusch, ähnlich dem Klicken eines Diaprojektors. Und die Personen stellen sich neu auf, um ein anderes BIld in Erinnerung zu rufen. Dazu ertönt ein langgezogener Summton, der an die Null - Linie eines Krankenhaus - Monitors denken lässt. Der Tod der Kinder wird so immer unbewusst ins Gedächtnis gerufen. Das ist großes Theater auf kleinstem Raum, schnörkellos, fokussiert, bewegend. (...)
(kultur joker Freiburg)
"(...) Das Wallgrabentheater beeindruckt mit einem aufwühlenden Theaterabend und exzellenten Schauspielern. (...) Am Ende kommen die Vier wie zu Beginn zusammen, um sich gemeinsam an den Moment zu erinnern, als sie die toten Kinder gefunden haben. Die Erinnerung wird zum Aufschrei, der dann doch noch mit einem Hauch von Trost umgeben wird. Langer Beifall für einen großartigen Theaterabend."
(fipps Freiburg)
(fipps Freiburg)
ANOTHER SIDE OF TRUE DYLAN
"Auf die Suche nach dem 'wahren' Bob Dylan macht sich derzeit das von Christian Lugerth im TiL inszenierte Stück "True Dylan" von Sam Shepard. Was hier allen, die keine Insider sind, verschlossen blieb, wurde in der Late - Night am Samstag spür- und vor allem hörbar. Alles, was von dem kleinen Stück, das Shepard nach einer Begegnung mit Dylan in den 70er Jahren schrieb, zu erwarten und vieles was zu erhoffen war, kam nun zur Geltung. Allem voran die unvergleichliche Musik, mit der Dylan eine ganze Generation von Musikern in den 60er und 70er Jahren prägte.
Eine Warnung schickt Lugerth voraus: Fans sind gefährlich! Mit der geschickten Auswahl von Texten über und von Bob Dylan, die auch kritische Seiten nicht ausblenden, macht er es nicht nur für Fans möglich, Lebensgefühl und Lebenseinstellung der amerikanischen Musikerlegende nachzuempfinden. In den gelungenen Kulissen des Theaterstücks, zwischen einer alten Zapfsäule und einem einsamen Kaktus, steht Lugerth in Jeans und rot - schwarz - gestreiften Cowboystiefeln. Mit der Gitarre und Mundharmonika um den Hals gelingt ihm, woran es dem Stück mangelt.
Die eigenen Ängste und Träume, das Sich - Verlieren und Wiederfinden, Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn, hörte zum Beispiel Elke Heidenreich, wie so viele andere, in Dylans Musik. An ihm schieden sich die Geister, wie der Journalist Helmut Salzinger zum Beispiel 1971 die Stimmen der Kritiker zusammenfasste: Dylan könne weder Gitarre noch Klavier spielen, nicht texten, habe die Countrymusik verraten, sei nach seinem Motorradunfall nie wieder der Alte geworden und 'seine Lederjacke stinke'. So fügen sich die Mosaikstücke des Stückes im nachhinein zu einem Ganzen zusammen.
Und endlich gibt es ihn auch zu hören: Lugerth nuschelt, krächzt und jault wie Dylan. Mit Unterstützung von Simone Grundhöfer an der Geige, Volker Seidler am Schlagzeug und Philipp Lampert am Bass gelingt das Eintauchen in die Musik von Dylan. Teile der Liedtexte liest Lugerth vorab: ' Fragt mich nichts über nichts, ich könnte Euch die Wahrheit erzählen." Viel zu schnell war diese einstündige Zeitreise zu Ende."
(Gießener Allgemeine)
"(...) Im Anschluß an das von ihm inszenierte Theaterstück 'True Dylan', lud Christian Lugerth am späten Samstagabend zu Texten und Musik unter dem Motto "Another Side of True Dylan" und outete sich dabei als profunder Kenner des Schaffens von Robert Allen Zimmermann. Von Klassikern wie 'It's allright,Ma', 'Tangled up in Blue' oder 'All along the Watchtower' bis hin zu eher selten gehörten Songs wie 'Everything is Broken', 'Silvio' oder 'Outlaw Blues' spannte Lugerth den Bogen. Der in Gießen lebende Schauspieler, Regisseur und Bühnenauor balancierte mit der Gitarre in der Hand ohne Netz und doppelten Boden zwischen fast perfekter Imitation und aufregenden Neuinterpretationen hin und her. Er kaute und quetschte die Silben mit näselnder Stimme als stünde der Meister selbst hinter dem Micro in der muffigen Studiobühne. Tatkräftig unterstützt wurde Lugerth dabei von der Band 'Lahn - Dylan - Kreis' (Volker Seidler am Schlagzeug und Philipp Lampert am Bass). (...) Bei 'Knockin' on Heavens Door', das Lugerth als 'Guns'n'Roses' - Song ankündigte und in der Version der 'Hard To Handle' - Tour mit Tom Petty darbot, durften schließlich alle mitsingen. Das Publikum dankte es ihm mit tosendem Applaus. Mit einem ergreifend melancholischen 'Just like a Woman' verabschiedete sich Christian Lugerth in die Nacht."
(MAZ)
Eine Warnung schickt Lugerth voraus: Fans sind gefährlich! Mit der geschickten Auswahl von Texten über und von Bob Dylan, die auch kritische Seiten nicht ausblenden, macht er es nicht nur für Fans möglich, Lebensgefühl und Lebenseinstellung der amerikanischen Musikerlegende nachzuempfinden. In den gelungenen Kulissen des Theaterstücks, zwischen einer alten Zapfsäule und einem einsamen Kaktus, steht Lugerth in Jeans und rot - schwarz - gestreiften Cowboystiefeln. Mit der Gitarre und Mundharmonika um den Hals gelingt ihm, woran es dem Stück mangelt.
Die eigenen Ängste und Träume, das Sich - Verlieren und Wiederfinden, Menschlichkeit und Gerechtigkeitssinn, hörte zum Beispiel Elke Heidenreich, wie so viele andere, in Dylans Musik. An ihm schieden sich die Geister, wie der Journalist Helmut Salzinger zum Beispiel 1971 die Stimmen der Kritiker zusammenfasste: Dylan könne weder Gitarre noch Klavier spielen, nicht texten, habe die Countrymusik verraten, sei nach seinem Motorradunfall nie wieder der Alte geworden und 'seine Lederjacke stinke'. So fügen sich die Mosaikstücke des Stückes im nachhinein zu einem Ganzen zusammen.
Und endlich gibt es ihn auch zu hören: Lugerth nuschelt, krächzt und jault wie Dylan. Mit Unterstützung von Simone Grundhöfer an der Geige, Volker Seidler am Schlagzeug und Philipp Lampert am Bass gelingt das Eintauchen in die Musik von Dylan. Teile der Liedtexte liest Lugerth vorab: ' Fragt mich nichts über nichts, ich könnte Euch die Wahrheit erzählen." Viel zu schnell war diese einstündige Zeitreise zu Ende."
(Gießener Allgemeine)
"(...) Im Anschluß an das von ihm inszenierte Theaterstück 'True Dylan', lud Christian Lugerth am späten Samstagabend zu Texten und Musik unter dem Motto "Another Side of True Dylan" und outete sich dabei als profunder Kenner des Schaffens von Robert Allen Zimmermann. Von Klassikern wie 'It's allright,Ma', 'Tangled up in Blue' oder 'All along the Watchtower' bis hin zu eher selten gehörten Songs wie 'Everything is Broken', 'Silvio' oder 'Outlaw Blues' spannte Lugerth den Bogen. Der in Gießen lebende Schauspieler, Regisseur und Bühnenauor balancierte mit der Gitarre in der Hand ohne Netz und doppelten Boden zwischen fast perfekter Imitation und aufregenden Neuinterpretationen hin und her. Er kaute und quetschte die Silben mit näselnder Stimme als stünde der Meister selbst hinter dem Micro in der muffigen Studiobühne. Tatkräftig unterstützt wurde Lugerth dabei von der Band 'Lahn - Dylan - Kreis' (Volker Seidler am Schlagzeug und Philipp Lampert am Bass). (...) Bei 'Knockin' on Heavens Door', das Lugerth als 'Guns'n'Roses' - Song ankündigte und in der Version der 'Hard To Handle' - Tour mit Tom Petty darbot, durften schließlich alle mitsingen. Das Publikum dankte es ihm mit tosendem Applaus. Mit einem ergreifend melancholischen 'Just like a Woman' verabschiedete sich Christian Lugerth in die Nacht."
(MAZ)
DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE
"(...) Hier ist Euer Radio Elefantenklo, eine aktuelle Ansage: "Im Seltersweg ist kein Durchkommen mehr, Zufahrten durch Baustellen behindert." Chris und Lukas geben aus dem Off stets die neuesten Nachrichten durch. So wissen die kleinen und großen Zuschauer im Stadttheater, was sich in Gießen so abspielt in der Zeit zwischen Nikolaustag und dem Vorabend des Christfests. Das neue Weihnachtsmärchen spielt nämlich hier, in der schönsten Stadt Mittelhessens. Ein reizendes naturalistisches Bühnenbild mit entsprechender, variabler Kulisse auf der Drehbühne rahmt das Geschehen in der Familie von Opernsänger Luitpold und Lehrerin Gerlinde Löwenhaupt mit ihren Kindern Lohengrin und Isolde, alias Lolo und Isy. Herr Löwenhaupt hat eine Biogans gekauft, die zu Weihnachten geschlachtet werden soll. Aber es kommt ganz anders...(...) Das Stück von Peter Ensikat nach Friedrich Wolf erzählt chronologisch mit Witz, fröhlichen Gags und musikalischen Einlagen vom Familienalltag, den eine Gans namens Auguste gehörig durcheinanderbringt. Denn es ist keine gewöhnliche Gans; sie quakt und schnattert nicht nur, sondern spricht auch. (...) Wer einmal ihre Sätze mit dem speziellem Gänseakzent verstanden hat, der schließt sie ins Herz. Auguste wird Haustier, wird im Stadtpark ausgeführt, kriegt von Onkel Theo Extrakörner. Gefragt, was sie so macht den ganzen Tag, antwortet sie: »Fressen, Schnattern, Fressen« – so beginnt eine enge Freundschaft zwischen dem Federvieh und den Kindern. (...) Die gängigen Generationen-Verhaltensmuster werden mit Temperament auf die Schippe genommen. (...) Eine prächtige Weihnachtsgans gibt Sebastian Songin ab, ein bildschön ausstaffierter Flattermann, der auch gerupft in farbenfroher Tunika eine bühnenpräsente Augenweide ist. (...) Christian Lugerth brachte »Die Weihnachtsgans Auguste« als Stück über Freundschaft, Geschwisterzusammenhalt
und nebenbei auch Umweltbewusstsein auf die Bühne von Lukas Noll. Geschickt sind Reimlieder von »Hänschen-Klein« bis »Alle meine Entchen« mit handlungsbezogenen Texten unterlegt, und wenn zum guten Schluss alle Mitwirkenden einen zündend poppigen Musikauftritt hinlegen, sind die Zuschauer garantiert entzückt. So war es auch am Premierenmorgen.(...)"
(Gießener Allgemeine)
"Eine Stimme aus dem Off bringt die vielen kleinen Besucher, die das Stadttheater bis hinauf in den 2. Rang füllen, Punkt 10 Uhr zur Ruhe: „Hier meldet sich wieder euer Radio Elefantenklo“. Moderator Lukas Silber und sein Kollege melden Staus, Baustellen und Umleitungen rund um Gießen. Es wird schnell klar: „Die Weihnachtsgans Auguste“ ist ein Stück mit viel Lokalkolorit. Ausgeheckt haben den Weihnachtsspaß Regisseur Christian Lugerth und Bühnenbildner Lukas Noll, die auch in der Vergangenheit immer wieder für gutes Theater sorgten. (...) Ob groß oder klein, alle hatten gestern bei der Premiere ihre Freude an der turbulenten Geschichte rund um die Familie Löwenhaupt und ihre Weihnachtsgans Auguste. Und alle Besucher ließen sich verzaubern von dem wunderschönen Bühnenbild, auf dem die bekannten Gießener Sehenswürdigkeiten in einer Panoramaschau vereinigt sind: Stadttheater, Dino, Neues Schloss, drei Schwätzer und der Schiffenberg. Und zur Winterzeit muss unbedingt die beliebte Eislaufbahn vor dem Stadtkirchenturm dabei sein. Die Idylle hat freilich einen kleinen Schönheitsfehler: Im Vordergrund erinnert ein Baumstumpf an die zahlreichen Baumfällaktionen, die in Gießen in diesem Jahr für Aufmerksamkeit sorgten. (...) Auguste ist in der Tat keine normale Weihnachtsgans, und schon gar nicht, wenn sie von dem Gastschauspieler Sebastian Songin dargestellt wird, der nicht nur quaken und lispeln, sondern auch noch wunderbar tanzen und singen kann. Diese Gans muss man einfach gern haben, und so ist dem Schauspieler ein großer Teil des Erfolgs zu danken.(...) Die kritische Haltung gegenüber Tierhaltung und Fleischverzehr ist keine Erfindung von heute. Friedrich Wolfs Kindergeschichte von der Weihnachtsgans Auguste stammt aus den 20er Jahren. Später bearbeitete sie der in der DDR viel gespielte Theater- und Kabarettautor Peter Ensikat für die Bühne und drehte 1988 auch einen gleichnamigen Film. Damals wie heute wird das eine oder andere Kind wahrscheinlich nach dem Besuch des Theaterstücks die gebratene Gans auf der Festtafel mit anderen Augen betrachten. Doch keine Angst, es gibt Alternativen. Die Familie Löwenhaupt entschied sich für Pizza und krönte die Aufführung mit einem flotten Abschiedssong, bei dem die jungen Zuschauer begeistert mitklatschten."
(Gießener Allgemeine)
(hr 2 frühkritik)
"Mit der 'Weihnachtsgans Auguste' hat das Gießener Stadttheater wieder ein richtiges Familienstück im Programm. (...) Für alle ab sechs Jahren hat Christian Lugerth diese lustige und kritische Geschichte von Peter Ensikat auf die Bühne gesetzt, so daß Jung und Alt gleichermaßen ihren Spaß haben. (...) Bekannte Weihnachtslieder sind mit neuen Texten unterlegt und animieren das volle Haus, das gern und oft Szenenapplaus spendiert. (...) ...echt fröhliche Weihnachten bis zum 29. Dezember."
(Wetzlarer Neue Zeitung)
(Gießener Allgemeine)
"Eine Stimme aus dem Off bringt die vielen kleinen Besucher, die das Stadttheater bis hinauf in den 2. Rang füllen, Punkt 10 Uhr zur Ruhe: „Hier meldet sich wieder euer Radio Elefantenklo“. Moderator Lukas Silber und sein Kollege melden Staus, Baustellen und Umleitungen rund um Gießen. Es wird schnell klar: „Die Weihnachtsgans Auguste“ ist ein Stück mit viel Lokalkolorit. Ausgeheckt haben den Weihnachtsspaß Regisseur Christian Lugerth und Bühnenbildner Lukas Noll, die auch in der Vergangenheit immer wieder für gutes Theater sorgten. (...) Ob groß oder klein, alle hatten gestern bei der Premiere ihre Freude an der turbulenten Geschichte rund um die Familie Löwenhaupt und ihre Weihnachtsgans Auguste. Und alle Besucher ließen sich verzaubern von dem wunderschönen Bühnenbild, auf dem die bekannten Gießener Sehenswürdigkeiten in einer Panoramaschau vereinigt sind: Stadttheater, Dino, Neues Schloss, drei Schwätzer und der Schiffenberg. Und zur Winterzeit muss unbedingt die beliebte Eislaufbahn vor dem Stadtkirchenturm dabei sein. Die Idylle hat freilich einen kleinen Schönheitsfehler: Im Vordergrund erinnert ein Baumstumpf an die zahlreichen Baumfällaktionen, die in Gießen in diesem Jahr für Aufmerksamkeit sorgten. (...) Auguste ist in der Tat keine normale Weihnachtsgans, und schon gar nicht, wenn sie von dem Gastschauspieler Sebastian Songin dargestellt wird, der nicht nur quaken und lispeln, sondern auch noch wunderbar tanzen und singen kann. Diese Gans muss man einfach gern haben, und so ist dem Schauspieler ein großer Teil des Erfolgs zu danken.(...) Die kritische Haltung gegenüber Tierhaltung und Fleischverzehr ist keine Erfindung von heute. Friedrich Wolfs Kindergeschichte von der Weihnachtsgans Auguste stammt aus den 20er Jahren. Später bearbeitete sie der in der DDR viel gespielte Theater- und Kabarettautor Peter Ensikat für die Bühne und drehte 1988 auch einen gleichnamigen Film. Damals wie heute wird das eine oder andere Kind wahrscheinlich nach dem Besuch des Theaterstücks die gebratene Gans auf der Festtafel mit anderen Augen betrachten. Doch keine Angst, es gibt Alternativen. Die Familie Löwenhaupt entschied sich für Pizza und krönte die Aufführung mit einem flotten Abschiedssong, bei dem die jungen Zuschauer begeistert mitklatschten."
(Gießener Allgemeine)
(hr 2 frühkritik)
"Mit der 'Weihnachtsgans Auguste' hat das Gießener Stadttheater wieder ein richtiges Familienstück im Programm. (...) Für alle ab sechs Jahren hat Christian Lugerth diese lustige und kritische Geschichte von Peter Ensikat auf die Bühne gesetzt, so daß Jung und Alt gleichermaßen ihren Spaß haben. (...) Bekannte Weihnachtslieder sind mit neuen Texten unterlegt und animieren das volle Haus, das gern und oft Szenenapplaus spendiert. (...) ...echt fröhliche Weihnachten bis zum 29. Dezember."
(Wetzlarer Neue Zeitung)
True Dylan
"(...) Eine abgewrackte Tankstelle irgendwo im Niemandsland, in dem es sehr heiß sein muss an diesem Tag des lockeren Treffens. Schwingtüren, alte Schilder und ein Klavier lassen erahnen, daß dieser Ort schon bessere Tage gesehen hat. Fernab der Zivilisation plaudern Bob und Sam, zwei junge Kerle, über Vorbilder wie James Dean, über Jugenderinnerungen und ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik. »Ich hätte gerne Bob Marley getroffen«, sagt Dylan einmal, der in seiner Jugend nicht vor dem weiten Weg zurückscheute, um den sterbenskranken Woody Guthrie im Krankenhaus zu besuchen. (...) Regisseur Christian Lugerth, der gern schon mal selbst zur Klampfe greift, hat das nötige Gefühl für Country, Gospel und Blues im Blut, weiß immer den passenden Moment, um die Songs kurz vom Band anreißen oder die beiden Jungs selber singen zu lassen. Denn Vincenz Türpe und Ives Pancera (als Gast) greifen mehrmals zur Gitarre, um den Sound jener Jahre noch einmal aufleben zu lassen. Und – auch dies eine originelle Idee der Regie – sie tauschen die Rollen: mal ist der eine Bob (mit Sonnenbrille) und der andere Sam (mit Cowboyhut) oder umgekehrt. Die Ãœbergänge verlaufen fließend und beide treffen den angemessenen Ton. (...)"
(Gießener Allgemeine)
"(...) Eine Stunde belangloses Geschwätz! (...)"
(Gießener Anzeiger)
"Zum Bericht "Eine Stunde belangloses Geschwätz" vom 28. Oktober: Auf den Artikel zur Premiere des Stücks "True Dylan" kann ich nur mit Unverständnis reagieren. Als Zuschauer habe ich mich überhaupt nicht deplaziert gefühlt. Aber der Verfasser des Artikels ist zweifellos fehl am Platz gewesen. Schon die einleitende Kritik am liebevollen Bühnenbild darf nicht unwidersprochen stehen bleiben. Viele Bühnendetails laden den geneigten Zuschauer (und erst recht jeden Dylan-Fan) zum Schmunzeln und Grübeln ein. Beispiele? Das Schild Brownsville verweist auf den Song "Brownsville Girl", den Bob Dylan und Sam Shepard gemeinsam geschrieben haben. Um die beiden geht es schließlich in dem Stück, nicht wahr? (...) Die ganze Szenerie erinnert an "Pat Garrett & Billy The Kid", den Western, in dem Bob Dylan Alias ist, also der ewig Andere. Ahnungslos zu sein ist nicht schlimm. Im Gegenteil. Der Ahnungslose kann unvoreingenommen an eine Sache herangehen und Neues entdecken, wenn er bereit ist. Und das ist das Mindeste, was ich von einem Reporter erwarten darf. Nur ein paar unzutreffende, aber scharfe Kommentare von sich zu geben, ist zu wenig. Bob Dylan soll Konzertkritikern einst entgegnet haben: "Wer sich amüsieren will, soll woanders hingehen!" Um keine Mißverstädnisse aufkommen zu lassen: Als Premierenbesucher habe ich mich amüsiert, wobei das Stück auch seine ernsten und nachdenklichen Momente hat. Der Verfasser des Artikels wäre allerdings besser woanders hingegangen. (...)"
(Leserbrief im Gießener Anzeiger)
(Gießener Allgemeine)
"(...) Eine Stunde belangloses Geschwätz! (...)"
(Gießener Anzeiger)
"Zum Bericht "Eine Stunde belangloses Geschwätz" vom 28. Oktober: Auf den Artikel zur Premiere des Stücks "True Dylan" kann ich nur mit Unverständnis reagieren. Als Zuschauer habe ich mich überhaupt nicht deplaziert gefühlt. Aber der Verfasser des Artikels ist zweifellos fehl am Platz gewesen. Schon die einleitende Kritik am liebevollen Bühnenbild darf nicht unwidersprochen stehen bleiben. Viele Bühnendetails laden den geneigten Zuschauer (und erst recht jeden Dylan-Fan) zum Schmunzeln und Grübeln ein. Beispiele? Das Schild Brownsville verweist auf den Song "Brownsville Girl", den Bob Dylan und Sam Shepard gemeinsam geschrieben haben. Um die beiden geht es schließlich in dem Stück, nicht wahr? (...) Die ganze Szenerie erinnert an "Pat Garrett & Billy The Kid", den Western, in dem Bob Dylan Alias ist, also der ewig Andere. Ahnungslos zu sein ist nicht schlimm. Im Gegenteil. Der Ahnungslose kann unvoreingenommen an eine Sache herangehen und Neues entdecken, wenn er bereit ist. Und das ist das Mindeste, was ich von einem Reporter erwarten darf. Nur ein paar unzutreffende, aber scharfe Kommentare von sich zu geben, ist zu wenig. Bob Dylan soll Konzertkritikern einst entgegnet haben: "Wer sich amüsieren will, soll woanders hingehen!" Um keine Mißverstädnisse aufkommen zu lassen: Als Premierenbesucher habe ich mich amüsiert, wobei das Stück auch seine ernsten und nachdenklichen Momente hat. Der Verfasser des Artikels wäre allerdings besser woanders hingegangen. (...)"
(Leserbrief im Gießener Anzeiger)
SHAKESPEARES SÃMTLICHE WERKE (LEICHT GEKÜRZT)
"(...) Bei der Premiere am Donnerstag wird schnell klar, daß Lugerth hier alles richtig gemacht hat: Ives Pancera, Otto Beckmann und Georg Melich (zum ersten Mal im Wallgraben Ensemble dabei), bilden nahezu die Idealbesetzung. Sie sind nicht nur text- und pointensicher, sie beherrschen darüber hinaus richtiges Tempo und Timing, agieren gelenkig bis akrobatisch und sind zudem ein perfekt eingespieltes Trio. (...) Die Zeit schreitet voran – und noch immer fehlt "Hamlet". Jon und Peter müssen damit fertig werden, dass Chris die Nase voll hat von Sein oder Nichtsein – und die Rezensentin muss damit leben, dass der Schauspieler sich kurzzeitig tropfnass auf ihren Schoß hockt. Dann gibt es doch noch das große Finale: Hamlet nicht nur einmal, nicht nur zweimal, nein, dreimal und zum Schluss gar rückwärts ... Der freche, sehr unterhaltsame, manchmal derbe Theaterabend geht zu Ende und man nimmt sich vor, doch mal wieder ein Shakespeare-Stück zu lesen – in ganzer Länge!"
(Badische Zeitung)
"Doch es ist keinesfalls nur Klamauk, was die Zuschauer da erwartet. Die Schauspieltruppe nimmt ihr ambiotioniertes Unternehmen durchaus ernst, auch wenn bereits im Prolog erste Zweifel aufkommen, ob sie ihrer Herkulesaufgabe auch tatsächlich gewachsen sind (...) Scheitern ist Teil der Inszenierung, die immer wieder von den Schauspielern selbst kommentiert wird. (...) Kurzerhand wird im venizianischen Setting die Geschichte Othellos, dem Mohr von Venedig, gerappt (Musik: Sascha Bendiks.) Auch andere Szenen werden geschickt mit Sounds und Songs untermalt auf zum Teil abenteuerlichen Instrumenten ("Hamletmaschine"). (...) Ein Heidenspaß."
(freiburg aktuell)
(Badische Zeitung)
"Doch es ist keinesfalls nur Klamauk, was die Zuschauer da erwartet. Die Schauspieltruppe nimmt ihr ambiotioniertes Unternehmen durchaus ernst, auch wenn bereits im Prolog erste Zweifel aufkommen, ob sie ihrer Herkulesaufgabe auch tatsächlich gewachsen sind (...) Scheitern ist Teil der Inszenierung, die immer wieder von den Schauspielern selbst kommentiert wird. (...) Kurzerhand wird im venizianischen Setting die Geschichte Othellos, dem Mohr von Venedig, gerappt (Musik: Sascha Bendiks.) Auch andere Szenen werden geschickt mit Sounds und Songs untermalt auf zum Teil abenteuerlichen Instrumenten ("Hamletmaschine"). (...) Ein Heidenspaß."
(freiburg aktuell)