KRITIKEN

DIE GROSSE ERZÃHLUNG

"Das ist alles ungemein fantasievoll, lässt Momente des italienischen Alltags auf dem mythologischen Stoff treffen und strotz vor theatralischer Erfindungsgabe. Das hat Regisseur Christian Lugerth genau erfasst und bietet eine bis ins kleinste Detail ausgefeilte Inszenierung. Mit dem Ausstatter Bernhard Niechotz fand er den richtigen Mitstreiter, der die Idylle eines Provinzbahnhofes andeutet, dahinter zwei Kleinbahnen über eine gewaltige Brücke tuckern lässt, deren Güter im witzigen Bezug zum Geschehen stehen. Die Sensation des Vormittags war Gunnar Seidel als Rico, der sich die Seele aus dem Leib spielt." (Gießener Allgemeine)

"Da ziehen zwei Schauspieler alle Register ihrer Kunst, bieten eine Stunde lang lebhaftes, einfallsreiches Jugendtheater. (...) So geschehen bei der Premiere gestern vormittag auf der TiL-Studiobühne. In der Inszenierung von Christian Lugerth ist das Stück "Die große Erzählung" des italienischen Theatermachers Bruno Stori zu sehen, und darin gelingt ein kleines Kunststück. (...) Insgesamt eine vergnügliche, kurzweilige Stunde, bei der sich so nebenbei die Geschichte der Odyssee auffrischen lässt." (Gießener Anzeiger)

"Zehn Jahre Odyssee in einer Stunde bietet "Die Große Erzählung" von Bruno Stori. In einer kurzweiligen, lebendig - witzigen Inszenierung von Christian Lugerth hatte das Stück im TiL, der Studiobühne des Stadttheaters Gießen Premiere. (...) Erzählung und Illussionsbrechung sind Bestandteil der Inszenierung. Man merkt im Stück kaum, daß das Homersche Epos fast 3000 Jahre auf dem Buckel hat, zumal Darstellung und Erzählweise unverstaubt sind. (...) Die Phantasie der Kinder wurde auf originelle Weise angeregt und das ganze Stück macht Lust darauf, noch mehr über die Sage zu erfahren." (Wetzlarer Neue Zeitung)

DER ZERBROCHENE KRUG

"Jene gesellschaftliche Institution, deren unbestechlicher Repräsentant Gerichtsrat Walter ist: mit fast britischem Understatement gibt Christian Lugerth diesen Maître du Jeu. (...) Kleist lebt – diese sehr sehenswerte Aufführung tritt den Beweis an."
(Badische Zeitung)

MÃNNER UND ANDERE IRRTÜMER

"Christian Lugerth hat die emotionale Achterbahnfahrt im Theater "Die Komödianten" inszeniert - mit Sinn für Tempo, Spielwitz und der nötigen Ironie. (...) Anke Pfletschinger laviert sich geschickt durch die Höhen und Tiefen der Geschichte und beweist viel komödiantisches Talent. (...) Sie ist heulendes Elend, Zimtzicke und Furie, sprüht Gift als hüftschwenkende Rivalin, schaut blöd drein als stotternder Cousin und dumpft als notgeiler Nachbar. Den leeren Blick auf unendlich gestellt, fläzt sie sich als ehemüder Gatte vor den imaginären Fernseher, mit verzeihendem Muttigrinsen fällt sie als gehörnte Ehefrau auf fadenscheinige Ausreden rein. Im Rollen- und Gefühlszickzack zwischen Frustration und lähmenden Entsetzen, zwischen Unsicherheit und Wut und Selbstzerfleischung findet sie ihren Rhythmus und glänzt am Ende bei ihrer unsubtilen Jagd nach dem Ersatzmann. (...) Gelungerer Auftritt." (Kieler Nachrichten)

GLÜCKLICHE TAGE

„Astrid Sacher und Frédéric Camus als Winnie und Willie überzeugten ihr Publikum am Freitag im Kulturkeller Oppenheim bei der Premiere des Theaterstücks „Glückliche Tage“ von Samuel Becketts. (…) Mit dieser Eigenproduktion unter der Regie von Christian Lugerth hat das Festspielensemble pg-gretchen ein Experiment gewagt und erstmals ein Stück aus der Sparte „absurdes Theater“ ins Programm der Festspiele gebracht. (…) Astrid Sacher, zugleich künstlerische Leiterin der Spiele, und Frédéric Camus stellen Winnie und Willie auf so eindringliche und groteskhumorvolle Weise dar, daß der Zuschauer sich ebenso davon unterhalten lassen, wie darin wieder finden kann." (Rheinhessisches Wochenblatt)

"Mit Becketts "Glücklichen Tagen" feierte jetzt im Rahmen der diesjährigen Oppenheimer Festspiele die zweite Eigenproduktion Premiere. Das karge Steingewölbe des Oppenheimer Amtsgerichtskellers bietet das passende Ambiente für Becketts bittere Liebesgeschichte von Winnie und Willie und die Grundfragen des menschlichen Daseins. Die Bühne ähnelt einer Baustelle mit umgekippter Schubkarre, einem Haufen Backsteinen und dem Gerippe eines Baumes. (….) In der Rolle der Winnie liefert die Schauspielerin und Leiterin der Oppenheimer Festspiele, Astrid Sacher, eine wahre Glanzleistung ab."  (Mainzer Allgemeine Zeitung)

BANDSCHEIBENVORFALL

"Regisseur Christian Lugerth hat der Festspieltruppe eine ständige, hochkonzentrierte Präsenz im alten Gemäuer verordnet. Die Vorlage der Kölner Autorin und Regisseurin Ingrid Lausund hat Lugerth optimal den Stärken von Spielort und Ensemble, das mimisch und gestisch alle Register bis hin zur Akrobatik zieht, angepasst."  (Wiesbadener Tagblatt)

"Vor vollem Haus feierte die Eigenproduktion der Festspiele ihre Premiere. Das Publkum bedachte den "Bandscheibenvorfall" mit viel Applaus. (...) Lugerth kann sich ohne Wenn und aber auf sein Ensemble verlassen. (...) Gemeinheiten, Bösartiges, Deftiges, aber auch Verletzlichkeit, Trauer und Hilflosigkeit wechseln in der Bürofarce einander ab. Ohrfeigen, Messer im Rücken, Torte im Gesicht, Papierstreifen aus Mund und Ohren setzen unmissverständliche Signale über die Befindlichkeit derer, die wechselweise ihrem unsichtbaren, allmächtigen Chef gegenüberzutreten haben und versuchen einander auszustechen - bis zur Einsicht, dass man so nicht mehr weiter will. (...) Ein neues Blatt Oppenheimer Theatergeschichte."   (Mainzer Allgemeine Zeitung)